Schuhe aus. Kleidung wechseln. Hände waschen und desinfizieren. Der Weg in das Innere der Anbauvereinigung Greenkeepers führt durch die Hygieneschleuse. Tobias Streng und Kevin Vollmann tragen Laborkleidung, Haarnetz und Mundschutz währenddessen sie am ersten legalen Vereinsanbau in Leipzig arbeiten.
Neben Protokollen zur Sauberkeit, findet auch eine ständige Wachstumskontrolle mit dauerhaften Messungen zu Nährwerten, Wasser und Pflanzenqualität statt. Kevin Vollmann, der Hygienebeauftragte des Vereins, kennt die Unterschiede zwischen Homegrow und Vereinsanbau: „Die Größe ist zunächst beeindruckend. Aber viele kleine Details wollen beachtet werden und können am Ende großen Einfluss auf das Gesamtergebnis haben. Wir befinden uns zwar noch in einer frühen Phase, in der es viele Herausforderungen und Abwägungen zu meistern gilt. Am Ende werden wir uns aber immer für Qualität und gegen falsche Kompromisse entscheiden.“
Offen für alle mit Geschmack
Mit über 100 Samen hat der Verein den nächsten großen Schritt in seiner bisher jungen Geschichte genommen. Insgesamt neun Sorten wurden bis spät in die Nacht zum 09. November in die Erde gebracht. Nur wenige Tage später erfolgte das erste Umtopfen. Angebaut werden Strains von Greenhouse wie Super Lemon Haze, White Widow, Kings Juice und Fullgas. Aus Kalifornien kommen Sorten von Humboldt, darunter OG Kush und California Octane. Vom Spanischen Breeder Kannabia sind Rainbow Sherbet 11, Apple & Bananas und Kama Kush vertreten. Die letztere ist eine Sorte mit einem ausgeglichenen THC und CBD Verhältnis. Zusätzlich wird es auch für Nichtmitglieder die Möglichkeit geben, Stecklinge zu erhalten. Auch saisonale Autoflower Sorten plant der Leipziger Anbauverein.
Anbauwissen für Gemeinschaftspflege
„Wir wollen für alle offen sein und ein Angebot für unterschiedliche Geschmäcker schaffen“, so Greenkeepers Vorstand Tobias Streng. „Zusätzlich ist es wichtig zu wissen, welche Sorte welche Wirkungen hat und unter welchen Umständen der Konsum eher nicht empfehlenswert ist. Sortenberatung und Konsumkompetenz sind für uns Eckpfeiler des Vereinsgeschehens.“
Doch nicht nur Pflanzen- und Cannabiswissen sollen den Mitgliedern zur Verfügung stehen, sondern auch Veranstaltungen mit Informationen aus Forschung, Medizin und Geschichte. Aber auch die Gemeinschaftspflege soll im Verein nicht zu kurz kommen. Vieles ist machbar und möglich. Die Saat ist aufgegangen.
Bildquellen
- Cannabis Sämlinge: Matías Alfonso Zúñiga Fernández