Foto eines Brokkolis gehalten von zwei Händen

Gesundheit

Bier ist zwar kein Apfelsaft, aber Cannabis ist auch kein Brokkoli. Bewusster und kompetenter Konsum beginnt mit Wissen und belastbarer Information um Risiken, Wirkungen und Auswirkungen von Cannabis auf Körper und Geist. Im Problemfall ersetzt dies alles jedoch keine individuelle Fachberatung oder medizinische Therapie. Wenn du hierzu Fragen hast, beraten wir Dich gern.

Wie wirkt Cannabis?

Cannabis beinhaltet viele Stoffe, die von der Pflanze produziert werden: die Cannabinoide. Mehr als 140 wurden bisher entdeckt.1 Die bekanntesten davon sind THC und CBD. Der menschliche Körper verfügt über ein eigenes Cannabinoid-System und reguliert damit verschiedene Funktionen.

Durch den Konsum von Cannabis kommen zusätzliche Cannabinoide in den Körper und docken an Rezeptoren in den Nervenzellen an. Dort beeinflussen sie die Weitergabe von Informationen. Hierdurch verändern sich Körperfunktionen und es entsteht eine berauschende Wirkung.2

Wie ist die aktuelle Datenlage zum Cannabiskonsum?

2022 wurden In Leipzig 636 cannabisbezogene Beratungs- und Behandlungsfälle registriert. Cannabis machte damit 17,1 Prozent aller Fälle in den Leipziger Suchtberatungsstellen aus.3 Bei geschätzten 35.000 KonsumentInnen in der gesamten Stadt, entspricht das einem Anteil von weniger als 2 Prozent.4

2021 stellte eine Untersuchung für Deutschland fest, dass etwa 8,8 Prozent aller Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Cannabis konsumierten; das entspricht 4,5 Millionen. Bei jedem vierten Cannabis-Konsumenten wurde ein problematischer Konsum ermittelt.5

2018 wurden 19.091 Fälle aufgrund einer Cannabis-induzierten psychischen Störung in Deutschland behandelt. Das entspricht einem Anteil von 0,096 % aller Fälle. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Anzahl der stationären Behandlungen fast verfünffacht.6

Weltweit konsumieren 193 Millionen Menschen. Knapp 10% entwickeln eine Abhängigkeit, bzw. Cannabis Use Disorder (CUD).7 Eine Studie von 2022 schätzt den Anteil von behandlungsnotwendigen psychischen Erkrankungen jedoch als gering ein.8

Welche negativen Effekte und Risiken gibt es?

Der Konsum bewusstseinsverändernder Substanzen birgt grundsätzlich immer Risiken. Das Ausmaß der Risiken ist von vielen Faktoren abhängig und unterscheidet sich von Person zu Person. Die Deutsche Hauptstelle Suchtfragen (DHS) beschreibt folgende mögliche negativen Effekte von Cannabis9:

  • verminderte Reaktion und Merkfähigkeit
  • Übelkeit
  • Kältegefühl
  • starker Speichelfluss
  • verschwommenes Sehen
  • depressive Verstimmung
  • Angstgefühle
  • Herzpochen
  • Blutdruckabfall
  • Schwindel
  • Erinnerungslücken
  • Orientierungslosigkeit

Die Fähigkeit zu klarem Denken und sinnvollem Handeln ist eingeschränkt. Berauschte Personen sollten deshalb niemals Fahrzeuge oder Maschinen bedienen – und keine Verantwortung für Kinder übernehmen.

  • Gehirn: Cannabis-Dauergebrauch beeinträchtigt die Gehirnleistung. Wird der Konsum eingestellt, gehen diese Effekte jedoch meist wieder zurück.
  • Lunge: Wird Cannabis mit Tabak geraucht (auch in Shishas oder Bongs), steigt das Risiko von Lungenfunktionsstörungen und Krebserkrankungen.
  • Herz-Kreislauf-System: Bestehende Herzprobleme können sich im Einzelfall verschlechtern, weil Cannabinoide manchmal die Herzfrequenz erhöhen.
  • Psyche: Bestehende psychische Erkrankungen können sich bei hochgradigem Cannabiskonsum verschlimmern, schlummernde Psychosen neu ausbrechen.
  • Schwangerschaft: Weil die Schwangerschaft eine empfindliche Phase für die Gehirnentwicklung des Ungeborenen ist, sollte Cannabis wie Alkohol und jede andere Droge gemieden werden.

Einige Überblicksstudien sehen keine übermäßige Gefahr für eine langfristige Schädigung10 und verweisen auf methodische Schwächen und begrenzte Aussagekraft einzelner Fallstudien11. Allgemein werden jedoch Zusammenhänge zu psychosozialen Aspekten wie Lern- und Gedächtnisleistung, Beeinträchtigungen bei Bildung, Beschäftigung, Einkommen sowie sozialen Beziehungen festgestellt.12

Wie können Risiken reduziert werden?

Es lassen sich mehrere Faktoren für einen riskanten Gebrauch von Cannabis ausmachen. Jenseits von biologischen Aspekten spielen individuelle Verhaltensweisen eine wichtige Rollen, um Risiken zu vermindern.13 Besonders in Bezug auf mögliche Folgeschäden durch den Konsum von Kindern und Jugendlichen werden folgende zehn Empfehlungen ausgesprochen:

  • Abstinenz
  • Vermeidung frühen Konsums
  • niedrigwirksames THC oder ausgewogenes THC-zu-CBD-Verhältnis,
  • Verzicht auf synthetisches Cannabis
  • Vermeidung des Inhalierens von verbranntem Cannabis
  • Vermeidung riskanter Inhalationspraktiken
  • Vermeidung hochfrequenten Konsums
  • Vermeidung von Autofahren unter Einfluss von Cannabis
  • Gänzliche Vermeidung bei Vorerkrankungen im Zusammenhang mit Cannabis
  • Vermeiden von Kombinationen zuvor genannter Risikoverhaltensweisen (z. B. frühe und häufige Nutzung).
Wie ist die Beziehung von Cannabis zu Psychosen und anderen psychischen Erkrankungen?

Cannabis kann zu psychotischen Symptomen, Halluzinationen und wahnhaftem Erleben führen. Bei akuter Wirkung von THC sind diese Symptome jedoch oft nur vorübergehend und verschwinden mit Abstinenz14. Die Frage nach dem Grad der Begünstigung für chronische Störungen, wie schizophrener Psychosen, wird uneinheitlich beantwortet und einige Autoren sehen Probleme mit vorschnellen Diagnosen.15

Eine Überblicksstudie zum Forschungsstand hat über 10.000 Einzelstudien zwischen 1989 und 2016 ausgewertet und zur Frage der Beziehung zwischen Cannabis und psychischen Erkrankungen folgendes festgestellt:

  • Es ist wahrscheinlich, dass Cannabis das Risiko für die Erkrankung an Schizophrenie und anderen Psychosen erhöht. Je höher der Konsum, desto größer das Risiko.
  • Bei Personen mit Schizophrenie und anderen Psychosen kann eine Vorgeschichte mit Cannabiskonsum mit einer besseren Leistung bei Lern- und Gedächtnisaufgaben verbunden sein.
  • Cannabiskonsum scheint die Wahrscheinlichkeit, an Depressionen, Angstzuständen und einer posttraumatischen Belastungsstörung zu erkranken, nicht zu erhöhen.
  • Bei Personen, bei denen eine bipolare Störung diagnostiziert wurde, kann der nahezu tägliche Cannabiskonsum mit stärkeren Symptomen einer bipolaren Störung verbunden sein als bei Nichtkonsumenten.
  • Es ist wahrscheinlicher, dass starke Cannabiskonsumenten häufiger über Selbstmordgedanken berichten als Nichtkonsumenten. Regelmäßiger Cannabiskonsum erhöht wahrscheinlich das Risiko, eine soziale Angststörung zu entwickeln.16

Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob Cannabis ursächlich für Erkrankungen ist oder ob der Konsum von Cannabis nicht eher dem Zweck der Selbstmedikation bei Personen dient, die grundsätzlich ein höheres genetisches wie psychosoziales Risiko für Erkrankungen und Krankheitsausbruch besitzen.17

Spielt das Alter eine Rolle?

Ein Zusammenhang von schädlichen Begleiteffekten bis hin zu Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen wurde in vielen Studien festgestellt.18 Es gibt jedoch auch Untersuchungen, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen.19 In Überblicksstudien besteht jedoch weitestgehend Einigkeit darüber, dass der Konsum während der prägenden Phase der Hirnentwicklung bei Kindern und Jugendlichen ein deutliches Risiko darstellt.20

Bei Untersuchungen mit Ratten wurde festgestellt, dass Jungtiere nach THC-Konsum Einschränkung bei Gedächtnisleistungen, Objekterkennung und Problemlösung zeigen. Gleichfalls wurden Langzeitdefizite bei der Lernfähigkeit beobachtet. Im Gegensatz hierzu haben sich diese Effekte bei erwachsenen Tieren nicht gezeigt.21

Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

Diese Frage ist ein viel diskutierter Punkt, der in der Vergangenheit zu vielen verzerrten Vorstellungen zur Wirkung und Folgen von Cannabiskonsum geführt hat. Es gibt keine eindeutigen Daten, die diese Behauptung zulassen und nicht jede/r KonsumentIn geht von Cannabis zu stärkeren Drogen über.

Im Gegenteil; Alkohol und Tabak gehen dem Konsum von Cannabis regelmäßig voraus. Soziale Komponenten des Konsumumfelds und Schwarzhändler, die auch andere Dinge anbieten, spielen ebenso eine Rolle. Umso wichtiger ist der Fokus auf Aufklärung, Konsumkompetenz und Prävention, insbesondere für Kinder und Jugendliche.22

Kann Cannabis abhängig machen?

Der Konsum von Cannabis führt nicht automatisch zur Abhängigkeit. Die Wahrscheinlichkeit dafür, eine Abhängigkeit zu entwickeln, hängt von vielen Faktoren ab. Hierzu zählen u.a. Alter bei Konsumbeginn, Häufigkeit, Wirkstärke des THC, Persönlichkeit, Gründe und Motivation sowie Mischkonsum mit anderen Substanzen. Im Vergleich zu Alkohol, Kokain oder Nikotin wird das Suchtrisiko durch Cannabis nicht höher eingeschätzt.23 Für Deutschland wird eine Cannabisabhängigkeit bei ca. 0,5% der erwachsenen Gesamtbevölkerung vermutet.24

Abhängigkeit wird unterteilt in psychische und physische Aspekte. Wenn ein starker Wunsch oder Zwang zum Konsum in Kombination mit verminderter Kontrollfähigkeit zum Konsumverhalten auftritt, sind starke Anzeichen für eine psychische Abhängigkeit gegeben. Wenn Entzugssymptome und eine Toleranzentwicklung auftreten, dann sind starke Anzeichen für eine physische Abhängigkeit gegeben. Beides kann in Verbindung mit Cannabis auftreten.25

Was ist Cannabis Use Disorder (CUD)?

Bei einigen Personen kann der Konsum von Cannabis zu Beeinträchtigungen führen. Wenn trotz anhaltender Probleme weiter konsumiert wird, spricht man von einer Cannabiskonsumstörung (Cannabis Use Disorder; CUD).26

  • US-Daten geben den CUD-Anteil mit 5,8% in der Altersgruppe zwischen 18-25 Jahren an. In der Altersgruppe über 26 Jahre beträgt der Anteil 1,0%. Bei regelmäßigen Konsumenten werden deutlich erhöhte Werte genannt: 31,8% (18-25) und 15,7% (>26 Jahre).27
  • Als statistische Risikogruppe werden junge männliche Personen (18-25 Jahre) mit geringer Bildung und niedrigem Einkommen bei täglichem Konsum ausgemacht.28
  • Zahlen zu CUD werden auf Grundlage von Interviews, Selbstauskünften oder Diagnosedaten mit anschließender Hochrechnung gewonnen. Hierbei kann es jedoch aufgrund von Stigmatisierung, Unkenntnis oder Verharmlosung zu Datenverzerrungen kommen, wenn die Fragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden. Bei der Bewertung kommen – je nach Studie und Erhebung – unterschiedliche Diagnosestandards zum Einsatz.29

CUD-Raten sind weltweit sehr unterschiedlich und variieren u.a. nach Alter, Konsummuster, Geschlecht und sozio-ökonomischen Faktoren. Entgegen vieler Annahmen ist kein universell zwingender Automatismus zwischen Konsumzahlen und CUD-Fällen beobachtbar. Trotz eines US-Konsumanstiegs zwischen 2002 und 2016, sind die CUD-Fälle im gleichen Zeitraum nicht nur für gelegentlichen sondern auch für regelmäßigen Konsum zurückgegangen.30

Die Forschung ist sich einig, dass ein wichtiger Einflussfaktor für die Schadensminimierung im Umgang mit CUD Risikobewusstsein und verlässliche Informationen sind. Dies gilt auch in Bezug auf andere psychische Erkrankungen.31 Risikogruppen, insbesondere Kinder, Jugendliche und auch junge Erwachsene, sollten primär durch Aufklärung und Unterstützung erreicht werden und nicht durch Stigmatisierung und Strafe.32

Wie wird Cannabis als Medizin genutzt?

Cannabis als Nutzpflanze und Medizin ist schon seit vielen Jahrtausenden bekannt. Die früheste Beschreibung stammt aus China, ca. 2700 v. Chr. In der Arabischen Welt ist Cannabis seit ca. 1000 v. Chr. bekannt. Auch in der europäischen Klostermedizin des Mittelalters wurde die Pflanze genutzt. So sind etwas von Hildegard von Bingen ausführliche Therapiebeschreibungen überliefert. Spätestens im 19. Jahrhundert kommt Cannabis durch den irischen Arzt William B. O’Shaughnessy in der modernen westlichen Schulmedizin an und wird erfolgreich zur Behandlung von Rheumatismus, Tollwut, Cholera, Starrkrampf, Delirium und Schlafstörungen eingesetzt.33

Seit 2017 ist Cannabis auch in Deutschland als Medikament verkehrsfähig. Bisher gibt es zwei zugelassene Präparate. Darüber hinaus ist auch eine Verschreibung von Blüten möglich. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse kann in Fällen schwerwiegender Erkrankung erfolgen, wenn keine alternativen Behandlungsmittel in Betracht kommen und Aussicht auf eine spürbare positive Beeinflussung besteht.34 Die genaue Anzahl der Verschreibungen ist gegenwärtig nicht bekannt.35 Eine positive Anwendung von Medizinalcannabis wird bei folgenden Symptomen als aussichtsreich betrachtet: Schmerzen, Schlafstörungen, Appetitmangel, Spastik, Ängste und Depressivität.36

Wenn du Cannabis aus medizinischen Gründen einnehmen möchtest, dann sprich bitte mit deiner Ärztin oder deinem Arzt oder einer anderweitig spezialisierten Stelle.

Wie funktioniert Prävention?

Im Gegensatz zu Null-Toleranz-Haltungen und Angstkampagnen, die auf Dämonisierung und Stigmatisierung aufbauen, setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass eine ausgeglichene und evidenzbasierte Risikoaufklärung effektiveren Zugang zu gefährdeten Personen und der Gesamtbevölkerung ermöglicht.37 Dieser Paradigmenwechsel findet sich nicht nur im Selbstverständnis vieler professioneller Akteure, sondern auch in Strategieprogrammen von UN, EU und Bundesregierung.38 Elemente moderner Präventionsarbeit beinhalten u.a.:

  • Aufklärung durch Information
  • sachliche Benennung von Risiken
  • Schaffung von Anlaufstellen für Beratung und Behandlung
  • Ausbau von Therapieangeboten und Infrastruktur für alle Betroffenen
  • Enttabuisierung, Normalisierung und Öffnung der Diskussionskultur
  • Werbung für verantwortlichen Drogengebrauch durch Multiplikatoren und Respektspersonen
  • Vermeidung von Einseitigkeit und stark emotionaler Argumentation

Vier zentrale konzeptionelle Ansätze zur Prävention werden unterschieden: Risikofaktor, Entwicklung, sozialer Einfluss und gemeinschaftsspezifischer Ansatz.39 Neben allgemeinen Informations- und Hilfsangeboten wie Broschüren und Infotelefonen40, existieren spezifische Aufklärungs- und Hilfsprogramme, die je nach Ziel- und Risikogruppe in unterschiedlichen sozialen Kontexten durchgeführt werden. Hierzu zählen u.a. Schulen, Universitäten, Nachbarschaften, Peer-Gruppen, Unternehmen und viele mehr.

Ziel ist es, die jeweilige Gruppe in ihrer konkreten Lebensumwelt anzusprechen, für Risiken zu sensibilisieren, Kompetenz und Selbstwirksamkeit zu stärken und bei Bedarf an das medizinisch-therapeutische Hilfesystem weiterzuleiten.41

Welche Erfahrungen zur Legalisierung aus anderen Ländern gibt es?

Legalisierung ist nicht gleich Legalisierung. Es bestehen große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern und den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen und Voraussetzungen. Auch die Details der Legalisierungsmodelle unterscheiden sich. Daher sind die Erfahrungen nicht ohne weiteres übertragbar.42 Dennoch lassen sich in Einzelbereichen Trends ausmachen.

Canada hat den Freizeitkonsum seit 2018 legalisiert. Das Fazit nach 5 Jahren ist gemischt. Einerseits sind nicht alle negativen Erwartungen eingetreten. Andererseits konnten auch nicht alle positiven Hoffnungen erfüllt werden.43

  • Konsumverhalten: Anstieg des Konsums (22% zu 27% zwischen 2017-22). Regelmäßiger Konsum blieb jedoch stabil (24% zu 25% zwischen 2017-22)44
  • Jugendkonsum: stabiler Konsum unter Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren (36% zu 37% zwischen 2018-22)45
  • Medizinische Behandlung: Bereits vor Legalisierung Anstieg der cannabisbedingten Krankenhausaufenthalte mit psychischen Störungen.46 Anstieg CUD in einer Einzeluntersuchung der PatientInnen einer Uniklinik (17.7% zu 24.3% zwischen 2016-18)47 Kein Nachweis für einen Anstieg psychotischer Erkrankungen infolge der Legalisierung in Ontario.48
  • Schwarzmarkt: starker Anstieg des legalen Bezugs (23% zu 68% zwischen 2018-20)49

Uruguay hat Cannabis bereits 2013 legalisiert. Trotz geringer Einhaltung rechtlicher Vorgaben wie Meldepflicht für Eigenanbau und die Weitergabe in einen “Grauen Markt”, wird die Legalisierung in Teilen als erfolgreich bezeichnet.50

  • Konsumverhalten: Anstieg des 12-Monate-Konsums bei der Gesamtbevölkerung (9,3% zu 14,6% zwischen 2014-18). Anstieg des 30-Tage-Konsums (6,5% zu 8,9% zwischen 2014-18)51
  • Jugendkonsum: kein allgemeiner Anstieg, keine Veränderungen bei riskantem und häufigem Konsum bei jungen Menschen.52
  • Medizinische Behandlung: Rückgang des problematischen Konsums/CUD (16,6% zu 15,8% zwischen 2010-18)53
  • Schwarzmarkt: Abnahme von Kontakten zum Schwarzmarkt (70% zu 50% zwischen 2013-17)54

Sowohl in Canada als auch Uruguay stieg der Konsum bereits lange vor der Legalisierung stetig an. Weiterhin lassen sich nicht alle Entwicklungen abschließend beurteilen, da langfristige Beobachtungen zu den Auswirkungen noch ausstehen.55

Grundsätzlich ist Legalisierung keine entweder-oder-Diskussion, die sich zwischen absoluter Gefahr und absoluter Harmlosigkeit entscheiden muss. Neben den gesundheitlichen Aspekten gehören auch Fragen zu Gerechtigkeit, Folgen selektiver Strafverfolgung, gesellschaftlicher Desintegration, Stigmatisierung Betroffener und Ausbildung von Konsumkompetenz in das Kalkül einer politischen Auseinandersetzung und Entscheidungsfindung.56

Das ist mir zu kompliziert. Wo finde ich Medienquellen?
  • The Independent: Marijuana only rarely causes psychosis, April 2017, Link
  • Spiegel: Hinterlassen zwei Joints Spuren im Gehirn von Teenies?, Januar 2019, Link
  • Mailab: Cannabis wissenschaftlich geprüft, Mai 2020, Link
  • Terra X: So beeinflussen uns Cannabinoide, Juni 2020, Link
  • Spektrum: “Cannabis ist keine harmlose Droge, ob legalisiert oder nicht.”, Januar 2022, Link
  • Quarks: Psychose. Wie gefährlich ist Cannabis?, April 2022, Link
  • ZDF: Was in Cannabis steckt. So wirkt es im Körper, 2023, Link
  • MDR: Faktencheck: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?, April 2023, Link
  • Deutschlandfunk: Gesundheitliche Folgen von Cannabis, August 2023, Link
  • Tagesspiegel: Uruguays Erfahrungen mit staatlichem Cannabis, August 2023, Link
  • ARD Alpha: Wie sich Cannabis-Konsum auf die Gesundheit auswirkt, September 2023, Link
  • Doktor Whatson: Wie gefährlich ist Cannabis wirklich?, September 2023, Link
  • CBC: 5 years of legal cannabis, Oktober 2023, Link
  • SWR: Cannabis legalisieren – PRO und CONTRA aus wissenschaftlicher Sicht, Oktober 2023, Link
  • DW: Faktencheck: Wie (un)gefährlich ist Cannabis?, Februar 2024, Link
  • Spiegel: Wie Cannabis wirkt und für wen der Konsum gefährlich ist, März 2024, Link
  • Spektrum: Drogenpolitik. Alles für die Gesundheit?, März 2024, Link
Wo bekomme ich mehr Informationen und Beratung?
Was bedeutet das alles?

Cannabis kann viele positive Effekte haben. Aber es ist nicht harmlos oder gänzlich frei von Risiken. Faktoren wie Alter, Genetik, Vorerkrankungen und soziale wie ökonomische Faktoren spielen eine wichtige Rolle:

  • Wenn du im Kindes- oder Jugendalter mit dem Konsum beginnst, dann besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Wenn du psychische Vorerkrankungen hast, dann besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Wenn es in deiner Familie eine Geschichte von psychischen Erkrankungen gibt, dann besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Wenn du regelmäßig hohe Dosen hochpotentes THC konsumierst, dann besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Wenn du in einer schwierigen Lebenssituation bist, dann besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Wenn du Cannabis zur Selbstmedikation ohne ärztliche Kontrolle benutzt, dann besteht ein erhöhtes Risiko.

Das alles bedeutet nicht, dass automatisch negative Folgen oder Schäden eintreten. Ein bewusster Konsum und situationsangepasstes Konsumverhalten können risikomindernde Wirkung haben.

Wenn du hierzu Fragen hast, dann beraten wir dich gern.

Fußnoten

  1. Tetrahydrocannabinol (THC) wurde erstmals durch Gaoni und Mechoulam im Jahr 1964 isoliert, vgl. Gaoni/Mechoulam: Isolation, Structure, and Partial Synthesis of an Active Constituent of Hashish. In: Journal of the American Chemical Society. 86, 1964, S. 1646, doi:10.1021/ja01062a046. Seither wurden über 100 weitere Cannabinoide entdeckt, vgl. Aizpurua-Olaizola et al: Evolution of the Cannabinoid and Terpene Content during the Growth of Cannabis sativa Plants from Different Chemotypes ACS Publications, J. Nat. Prod., 2016, 79 (2), S. 324–331, doi:10.1021/acs.jnatprod.5b00949 ↩︎
  2. Weiterführend zu neurologischen Ursachen und Effekten: vgl. Green et al (2023). How Cannabis Works in the Brain. In D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness (pp. 1-11). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108943246 ↩︎
  3. vgl. Stadt Leipzig, Suchtbericht 2023, S. 6 und S. 23: https://static.leipzig.de/fileadmin/mediendatenbank/leipzig-de/Stadt/02.5_Dez5_Jugend_Soziales_Gesundheit_Schule/53_Gesundheitsamt/Sucht/Suchtbericht_2023.pdf ↩︎
  4. Die Stadt Leipzig zählte im Jahr 2021 insgesamt 504.269 Personen über 18 Jahre und in der Altersgruppe zwischen 15 und 65 Jahren insgesamt 396.207 Personen. Da die Cannabis-Zahlen der Leipziger Suchtberatung nicht nach Altersgruppen differenziert sind und a) anzunehmen ist, dass sich auch Minderjährige darunter finden und b) die Daten des Epidemiologischen Surveys (ESA) nur die Erwachsenen bis 64 Jahre berücksichtigt, erscheint die Gruppe der Erwerbsfähigen mit 396.207 als näherungsfähige Größe, um beide Datensätze zu vergleichen. In Leipzig leben demnach ca. 34.866 Personen, die Cannabis konsumieren (8,8 % nach ESA). Davon haben 3.486 einen problematischen Konsum (10 % nach ESA). Beratung und Behandlung wurde in 636 Fällen durchgeführt. Nicht einbezogen in diese Zählung sind allerdings die Beratungen, die von Hausarztpraxen oder von anderem Fachpersonal im Gesundheits- oder Sozialwesen durchgeführt werden – wobei hier regelmäßig von einer nachfolgenden Verweisberatung an die Drogen- und Suchtberatungsstellen ausgegangen werden kann. vgl. Beölkerungsbestand nach Altersgruppen in der Stadt Leipzig: https://statistik.leipzig.de/statcity/table.aspx?cat=2&rub=2 ↩︎
  5. Das Epidemiologische Suchtsurvey (ESA) führt regelmäßig Befragungen zum Konsumverhalten durch. Der Anteil der Konsumenten, die in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert haben und einen problematischen Konsum entsprechend des Severity of Dependence Scale (SDS) aufweisen, beträgt 2,5 % in Bezug auf die gesamte erwachsene Bevölkerung. Das entspricht 1,3 Millionen Personen. Der SDS stellt 5 Fragen zum Konsum, bei denen die Antworten mit Werten von 0-3 gewichtet werden. Maximal sind 15 Punkte erreichbar. Bei mehr als 2 Punkten wird von einem problematischen Konsum gesprochen, der auf Abhängigkeit hindeutet. Der Anteil von einem Viertel der problematischen Konsumenten gemessen an allen
    Cannabiskonsumenten ergibt sich aus dem Verhältnis von 1,3 Millionen zu 4,5 Millionen. Im Einklang mit dem methodischen Setting der epidemiologischen Suchtbefragung, wurden diese Daten von Ergebnissen aus einem Sample von 9.000 Personen gewonnen und anschließend in das Verhältnis zu der erwachsenen Gesamtbevölkerung Deutschlands gesetzt. vgl. Rauschert et al. The use of psychoactive substances in Germany—findings from the Epidemiological Survey of Substance Abuse 2021. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 527–34. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0244 ↩︎
  6. “Unsere Auswertung legt nahe, dass die Krankenhauseinweisungen und stationären Behandlungen von Patienten mit psychischen und Verhaltensstörungen aufgrund des Konsums von Cannabinoiden in Deutschland zwischen 2000 und 2018 deutlich zugenommen haben. Obwohl wir die Ursachen der beobachteten Trends nicht klären können, unterstreichen unsere Ergebnisse die Notwendigkeit einer angemessenen Prävention von psychischen und Verhaltensstörungen aufgrund der Verwendung von Cannabinoiden”, vgl. Gahr et al. Incidence of inpatient cases with mental disorders due to use of cannabinoids in Germany: a nationwide evaluation, European Journal of Public Health, Volume 32, Issue 2, April 2022, Pages 239–245, https://doi.org/10.1093/eurpub/ckab207 ↩︎
  7. “Die Cannabiskonsumstörung (CUD) ist ein unterschätztes Risiko des Cannabiskonsums, von dem etwa 10 % der 193 Millionen Cannabiskonsumenten weltweit betroffen sind. Die Belastungen für die individuelle und öffentliche Gesundheit sind geringer als bei anderen Formen des Drogenkonsums, aber CUD macht aufgrund der weltweit hohen Prävalenz des Cannabiskonsums einen erheblichen Anteil der Personen aus, die wegen Drogenkonsumstörungen eine Behandlung suchen. Kognitive Verhaltenstherapie, Motivationssteigerungstherapie und Notfallmanagement können den Cannabiskonsum und die mit Cannabis verbundenen Probleme erheblich reduzieren, dauerhafte Abstinenz ist jedoch keine häufige Folge. Die Behandlung von Cannabiskonsum und CUD wird oft durch komorbide psychische Störungen und andere Substanzstörungen erschwert. Staaten, die den medizinischen und nichtmedizinischen Cannabiskonsum legalisieren, sollten Benutzer über die Risiken von CUD informieren und Informationen darüber bereitstellen, wie sie Hilfe erhalten, wenn sie psychische und/oder physische Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit Cannabis entwickeln.”, so das Ergebnis der Studie von Connor et al, Cannabis use and cannabis use disorder. Nat Rev Dis Primers. 2021 Feb 25;7(1):16. https://doi.org/10.1038/s41572-021-00247-4 ↩︎
  8. “Cannabis, eine weit verbreitete psychoaktive Substanz, kann bei Menschen, die Cannabis konsumieren (people who use cannabis, PWUC), akute Cannabis-assoziierte psychotische Symptome (CAPS) auslösen. Wir fanden heraus, dass 0,47 % PWUC über das lebenslange Auftreten von CAPS berichteten, definiert als das Auftreten von Halluzinationen und/oder Paranoia, die nach dem Konsum von Cannabis eine medizinische Notfallbehandlung erforderten. Darüber hinaus war das Risiko bei Personen erhöht, die überwiegend hochwirksames Harz konsumierten, bei Personen, die Cannabis mit Tabak mischten und bei Personen mit einer diagnostizierten Psychose, bipolaren Störung, Angstzuständen oder Depressionen. Insgesamt können akute selbstlimitierende psychotische Symptome im Zusammenhang mit Cannabiskonsum bei etwa 1 von 200 PWUC im Leben auftreten. Einige Personen könnten besonders empfindlich auf die negativen psychologischen Auswirkungen von Cannabis reagieren, beispielsweise junge Menschen oder Menschen mit bereits bestehenden psychischen Anfälligkeiten. Angesichts der Tendenzen zur Legalisierung von Freizeit-Cannabis sollte sich mehr Forschung auf die potenziellen Schäden im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum konzentrieren, um PWUC und die Öffentlichkeit über die mit seinem Konsum verbundenen Risiken aufzuklären.”, vgl. Schoeler et al, Rates and correlates of cannabis-associated psychotic symptoms in over 230,000 people who use cannabis. Transl Psychiatry 12, 369 (2022). https://doi.org/10.1038/s41398-022-02112-8 ↩︎
  9. Vgl. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS): https://www.dhs.de/suechte/illegale-drogen/cannabis/risiken ↩︎
  10. “Die Zusammenhänge zwischen Cannabiskonsum und kognitiven Funktionen sind in Querschnittsstudien an Jugendlichen und jungen Erwachsenen gering und könnten für die meisten Personen von fragwürdiger klinischer Bedeutung sein. Darüber hinaus verringert eine Abstinenz von mehr als 72 Stunden die mit dem Cannabiskonsum verbundenen kognitiven Defizite. Obwohl andere Ergebnisse (z. B. Psychosen) in den eingeschlossenen Studien nicht untersucht wurden, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass frühere Studien bei Jugendlichen das Ausmaß und die Persistenz kognitiver Defizite im Zusammenhang mit der Nutzung von Cannabis möglicherweise überbewertet haben. Gemeldete Defizite können Resteffekte einer akuten Anwendung oder eines ‘Entzugs’ widerspiegeln”, so die Studie von Scott et al.(2018): Association of Cannabis With Cognitive Functioning in Adolescents and Young Adults: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Psychiatry. 2018;75(6):585-595. doi:10.1001/jamapsychiatry.2018.0335 ↩︎
  11. “Darüber hinaus müssen sich Beobachtungsstudien häufig mit Störfaktoren im Zusammenhang mit dem Konsum mehrerer Substanzen auseinandersetzen, was die Beantwortung von Fragen zu den Auswirkungen von „nur Cannabis“ auf die gesundheitlichen Auswirkungen erschwert. Darüber hinaus umfassten die Proben in einigen Fällen unterschiedliche Bevölkerungsgruppen (d. h. Jugendliche vs. Erwachsene), eine Vorgeschichte des Cannabiskonsums (d. h. chronisch vs. akut) und Konsummuster (d. h. Häufigkeit, Dosis, Menge) – die alle gemischte oder inkonsistente Ergebnisse dafür lieferten, dass Cannabis bestimmte Auswirkungen verursacht. Weitere Einschränkungen sind fehlende Längsschnittbewertungen und kleine Studienkohorten. Es bestehen auch Bedenken hinsichtlich der breiten Berichterstattungsstandards in allen Bereichen der Cannabisforschung. Beispielsweise wurden in mehreren systematischen Überprüfungen zur Kognition, die im Kapitel „Psychosozial“ des Berichts diskutiert wurden, die Methoden zur Bewertung der Evidenz für jeden Endpunkt nicht einheitlich beschrieben. Das heißt, die Überprüfungen umfassen Bewertungen der Stärke und Konsistenz der Evidenz für jedes Ergebnis, sie lieferten jedoch weniger Informationen zu Themen wie Studiendesign und statistischen Analysen.”, vgl. National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine. 2017. The Health Effects of Cannabis and Cannabinoids: The Current State of Evidence and Recommendations for Research, S.36f, Washington, DC: The National Academies Press. https://doi.org/10.17226/24625 ↩︎
  12. Vgl. National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine. 2017. The Health Effects of Cannabis and Cannabinoids: The Current State of Evidence and Recommendations for Research, S. 267, Washington, DC: The National Academies Press. https://doi.org/10.17226/24625 ↩︎
  13. “Es gibt Hinweise darauf, dass ein erheblicher Teil des Risikos gesundheitsschädlicher Folgen des Cannabiskonsums durch informierte Verhaltensentscheidungen der Konsumenten verringert werden kann. Die evidenzbasierten LRCUG (Lower-Risk Cannabis Use Guidelines) dient als Aufklärungs- und Interventionsinstrument auf Bevölkerungsebene, um solche Benutzer über Entscheidungen im Hinblick auf bessere Ergebnisse im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu informieren. Um wirksam zu sein, sollten die LRCUG jedoch systematisch kommuniziert und durch wichtige Regulierungsmaßnahmen (z. B. Kennzeichnung von Cannabisprodukten, Inhaltsregulierung) unterstützt werden. Alle diese Maßnahmen sind im Zuge der neuen Legalisierungsregime konkret möglich und sollten von den Regulierungsbehörden aktiv umgesetzt werden. Die Auswirkungen die LRCUG auf Bevölkerungsebene auf die Reduzierung der mit Cannabiskonsum verbundenen Gesundheitsrisiken sollten bewertet werden.”, vgl. Fischer et al, Lower-Risk Cannabis Use Guidelines: A Comprehensive Update of Evidence and Recommendations. Am J Public Health. 2017 Aug;107(8):e1-e12. https://doi.org/10.2105/ajph.2017.303818 ↩︎
  14. Vgl. D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness ↩︎
  15. “Ohne Zweifel wurde in der Vergangenheit oft vorschnell die Diagnose einer ‘cannabisinduzierten Psychose’ gestellt, indem aus einer zeitlichen Koinzidenz mehr oder weniger automatisch ein kausaler Zusammenhang hergestellt wurde”, vgl. Müller-Vahl: Kap. III. Wirkungen und Nebenwirkungen, Psychische Wirkungen von Cannabis und cannabisbasierten Medikamenten, S. 87-97, in: Müller-Vahl; Grothenhermen (Hg): Cannabis und Cannabinoide in der Medizin, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, 2020 ↩︎
  16. Vgl. National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine. 2017. The Health Effects of Cannabis and Cannabinoids: The Current State of Evidence and Recommendations for Research, S. 289, Washington, DC: The National Academies Press. https://doi.org/10.17226/24625 ↩︎
  17. Zur Hypothese der Selbstmedikation, vgl. Hall et al. (2023). Policy Implications of the Evidence on Cannabis Use and Psychosis. In: D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness (pp. 51-60). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108943246, zur Forschungsgeschichte des Zusammenhangs zwischen Cannabis und Schizophrenie, vgl. Hamilton, Ian (2017) Cannabis, psychosis and schizophrenia : unravelling a complex interaction. Addiction. pp. 1653-1657. https://doi.org/10.1111/add.13826, sowie ergänzend: Hamilton et al. Cannabis and Psychosis: Are We any Closer to Understanding the Relationship?. Curr Psychiatry Rep 21, 48 (2019). https://doi.org/10.1007/s11920-019-1044-x ↩︎
  18. Vgl. Albaugh et al. Association of Cannabis Use During Adolescence With Neurodevelopment. JAMA Psychiatry. 2021 Jun 16;78(9):1–11. https://doi.org/10.1001/jamapsychiatry.2021.1258 ↩︎
  19. “Der Freizeit-Cannabiskonsum hat in letzter Zeit als umweltbedingter Risikofaktor, der das Auftreten von Psychosen auslöst, erheblich an Bedeutung gewonnen. Bisher gibt es jedoch keine einheitlichen Belege dafür, dass Cannabis bei Personen mit einem klinisch hohen Risiko (CHR) für eine Psychose mit negativen Folgen verbunden ist. Die vorliegende Studie verfolgte den Cannabiskonsum über einen Zeitraum von zwei Jahren und untersuchte seine Zusammenhänge mit klinischen und neurokognitiven Ergebnissen sowie den Medikamentenraten. CHR-Jugendliche, die kontinuierlich Cannabis konsumierten, hatten im Laufe der Zeit eine bessere Neurokognition und soziale Funktionsfähigkeit und einen geringeren Medikamentenkonsum im Vergleich zu Nichtkonsumenten. Überraschenderweise besserten sich die klinischen Symptome im Laufe der Zeit trotz der Verringerung der Medikation., vgl. Carrión et al, Recreational cannabis use over time in individuals at clinical high risk for psychosis: Lack of associations with symptom, neurocognitive, functioning, and treatment patterns, Psychiatry Research,Volume 328, 2023, https://doi.org/10.1016/j.psychres.2023.115420. ↩︎
  20. “Bei jungen Menschen ist die kognitive Leistungsfähigkeit in einigen Bereichen (z. B. IQ, verbales Lernen) verändert, während sie regelmäßig Cannabis konsumieren. Es gibt zwei wichtige Botschaften an Jugendliche und junge Erwachsene: Erstens hat Cannabis potenziell schädliche Auswirkungen auf die Kognition, das Gehirn und die Bildungsergebnisse, die über eine akute Vergiftung hinaus anhalten. Zweitens scheint sich die beeinträchtigte kognitive Funktion bei Cannabiskonsumenten mit anhaltender Abstinenz zu verbessern.”, vgl. Lorenzetti et al (2020). Adolescent cannabis use, cognition, brain health and educational outcomes: A review of the evidence. European Neuropsychopharmacology. 36. https://doi.org/10.1016/j.euroneuro.2020.03.012 ↩︎
  21. Vgl. Zamberletti et al (2023). The Impact of Adolescent Exposure to Cannabis on the Brain: A Focus on Animal Studies. In D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness (pp. 61-67). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108943246 ↩︎
  22. “Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Konsum von Marihuana wahrscheinlich dem Konsum anderer legaler und illegaler Substanzen vorausgeht. Die Mehrheit der Menschen, die Marihuana konsumieren, konsumiert jedoch keine anderen, „härteren“ Substanzen. Außerdem tritt Kreuzsensibilisierung nicht nur bei Marihuana auf. Alkohol und Nikotin bereiten das Gehirn auch auf eine verstärkte Reaktion auf andere Drogen vor und werden wie Marihuana typischerweise auch konsumiert, bevor eine Person zu anderen, schädlicheren Substanzen übergeht. Es ist wichtig zu beachten, dass neben biologischen Mechanismen auch andere Faktoren wie das soziale Umfeld einer Person von entscheidender Bedeutung für das Risiko, Drogen zu konsumieren sind. Eine Alternative zur Einstiegsdrogenhypothese besteht darin, dass Menschen, die anfälliger für den Drogenkonsum sind, einfach eher mit leicht verfügbaren Mitteln beginnen. Substanzen wie Marihuana, Tabak oder Alkohol und ihre daraus resultierenden sozialen Interaktionen mit anderen Drogenkonsumenten erhöhen ihre Chancen, andere Drogen auszuprobieren. Weitere Forschung ist erforderlich, um dieser Frage nachzugehen.“, vgl. NIDA. 2023, October 5. Is marijuana a gateway drug?. https://nida.nih.gov/publications/research-reports/marijuana/marijuana-gateway-drug ↩︎
  23. Cannabiskonsum führt nicht automatisch in eine Abhängigkeit. Expertinnen und Experten sind sich darüber einig, dass das Suchtpotenzial von Cannabis im Vergleich zu anderen berauschenden Substanzen gering ist. Genaue Zahlen dazu, wie hoch es tatsächlich ist, schwanken je nach Untersuchung und liegen zwischen zwei und neun Prozent der regelmäßig Konsumierenden. Wurde mit dem Cannabiskonsum bereits im Jugendalter begonnen, steigt das Risiko auf 17 Prozent. Für Personen, die täglich kiffen, sogar auf 25 bis 50 Prozent. Zum Vergleich: Das Risiko, durch den gewohnheitsmäßigen Konsum in eine Abhängigkeit zu geraten, liegt für Nikotin bei 67,5 Prozent, für Alkohol bei 22,7 Prozent und für Kokain bei 20,9 Prozent.”, vgl. Barmer Krankenkasse:  https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/medizin/cannabis/abhaengigkeit-entzug-1132250 sowie Müller-Vahl: Kap. III. Wirkungen und Nebenwirkungen, Psychische Wirkungen von Cannabis und cannabisbasierten Medikamenten, in: Müller-Vahl; Grotenhermen (Hg): Cannabis und Cannabinoide in der Medizin, S. 87-97, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, 2020. ↩︎
  24. Vgl. Grotenhermen: Kap. VII. Kontroverse Themen, Wie groß ist das Abhängigkeitsrisiko, in: Müller-Vahl; Grotenhermen (Hg): Cannabis und Cannabinoide in der Medizin, S. 295-299, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, 2020 ↩︎
  25. Vgl. Curran, H., Lawn, W., & Freeman, T. (2023). Cannabis and Addiction. In D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness (pp. 299-309). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108943246 ↩︎
  26. “Während einige Personen Cannabis ohne Schaden konsumieren, leiden andere unter akuten kognitiven/motorischen Beeinträchtigungen, Entzugserscheinungen, Atemwegsbeschwerden, Fahrzeugunfällen, anderen akuten Symptomen, die eine Behandlung erfordern, und einer Cannabiskonsumstörung. Die Cannabiskonsumstörung (CUD) ist durch anhaltenden Cannabiskonsum trotz anhaltender damit verbundener Probleme gekennzeichnet und geht mit erheblicher Komorbidität und Beeinträchtigung einher.” , vgl. Hasin (2023). The Epidemiology of Cannabis Use and Cannabis Use Disorder, In: D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness (pp. 31-42). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108943246 ↩︎
  27. Vgl. Santaella-Tenorio et al: Cannabis use disorder among people using cannabis daily/almost daily in the United States, 2002-2016. Drug Alcohol Depend. 2019 Dec 1;205:107621. https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2019.107621 ↩︎
  28. vgl. NSDUH 2019 (Substance Abuse and Mental Health Services Administration 2020), zitiert nach Hasin (2023). The Epidemiology of Cannabis Use and Cannabis Use Disorder, In: D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness (pp. 31-42). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108943246. ↩︎
  29. So z.B. ICD-10 Code F-12, womit u.a. Abhängigkeit (Cannabis Dependence) festgestellt wird. Diese liegt vor, wenn mindestens drei Kriterien innerhalb von einem Monat gleichzeitig zusammen auftreten oder wenn diese innhalb der letzten zwölf Monate wiederholt zusammen aufgetreten sind: 1. starker Drang oder zwanghafte Empfindung Cannabis zu konsumieren, 2. Schwierigkeiten bei der Kontrolle des Konsumverhaltens (Anfangen, Aufhören, Menge), 3. Zunehmende Vernachlässigung alternativer Freuden and Verantwortungen; steigender Zeitaufwand für Beschaffung, Konsum, Erholung, 4. Beibehaltung des Konsums, trotz offensichtlicher Beweise übermäßig schädlicher Konsequenzen, 5. Toleranz; erhöhte Dosen für beabsichtigte Effekte, 6. physiologischer Entzugszustand bei Konsumverzicht oder Reduktion, zitiert nach: Hasin (2023). The Epidemiology of Cannabis Use and Cannabis Use Disorder, In: D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness (pp. 31-42). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108943246 ↩︎
  30. Vgl. Santaella-Tenorio et al. Cannabis use disorder among people using cannabis daily/almost daily in the United States, 2002-2016. Drug Alcohol Depend. 2019 Dec 1;205:107621. https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2019.107621 und UNODC World Drug Report 2022, Booklet III – Drug market trends of Cannabis and Opioids, S.34, https://www.unodc.org/unodc/en/data-and-analysis/wdr-2022_booklet-3.html ↩︎
  31. Zum Zusammenhang zwischen CUD, weiterem Substanzgebrauch und anderen psychischen Erkrankungen, vgl. Hasin et al. Cannabis Use, Cannabis Use Disorder, and Comorbid Psychiatric Illness: A Narrative Review. Journal of Clinical Medicine. 2021; 10(1):15. https://doi.org/10.3390/jcm10010015 ↩︎
  32. “Insbesondere wünschten sich die Jugendlichen in dieser Stichprobe Informationen über: (1) Ansätze zur Schadensminderung; (2) Cannabiseigenschaften; und (3) klare Leitlinien zu den Wirkungen von Cannabis. Die häufigsten Wissensquellen über Cannabis in unserer Stichprobe waren Gleichaltrige und soziale Medien. Frühere Untersuchungen deuten darauf hin, dass Personen, die diese als ihre primären Wissensquellen angeben, eher Fehlinformationen über Cannabis glauben. Angesichts der Tatsache, dass junge Erwachsene häufig soziale Medien nutzen, um ihr Wissen über Substanzkonsum zu verbreiten, ist es von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass sie mit korrekten Informationen versorgt werden. Schließlich ist es von entscheidender Bedeutung, eine aktuelle und empirisch fundierte Aufklärung über Cannabis in das Bildungssystem zu integrieren, um junge Menschen frühzeitig zu informieren und sie bei der Entscheidungsfindung rund um Cannabis zu unterstützen.”, vgl. McMahon, I., Harris-Lane, L.M., Donnan, J. et al. Emerging adult perceptions of higher-risk cannabis consumption behaviours. Harm Reduct J 20, 127 (2023). https://doi.org/10.1186/s12954-023-00860-4 ↩︎
  33. Vgl. Frankhauser: Kap. II. Historie, Kulturgeschichte der medizinischen Verwendung, in: Müller-Vahl; Grotenhermen (Hg): Cannabis und Cannabinoide in der Medizin, S. 12-22, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, 2020 sowie: Frankhauser: Cannabis in medicine – a review of history, PHARMAKON, Volume 5, Number 2, March 2017, pp. 95-102(8), https://doi.org/10.1691/pn.20170009 ↩︎
  34. Vgl. Arzneimittel-Verordnung, Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), https://www.kbv.de/html/cannabis-verordnen.php sowie FAQ Cannabis als Medizin, Bundesministerium für Gesundheit (BMG), https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/c/cannabis/faq-cannabis-als-medizin ↩︎
  35. Im Rahmen der Zulassung in Deutschland fand eine Untersuchung zur therapeutischen Anwendung statt. Zwischen 2017 und 2022 wurden insgesamt 16.809 vollständige Datensätze gemeldet, in deren Rahmen Cannabis vorwiegend zur Behandlung von Schmerzen, Tumoren und Spasmen eingesetzt wurde. Die Daten bilden allerdings nicht die tatsächlichen Zahlen ab. Das BfArM geht davon aus, dass weniger als die Hälfte aller PatientInnen gemeldet wurden. Daten bei Privatversicherung oder in Fällen abgelehnter Kostenübernahmen wurden ebenfalls nicht erfasst. vgl. Abschlussbericht der Begleiterhebung nach § 31 Absatz 6 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch zur Verschreibung und Anwendung von Cannabisarzneimitteln, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Cannabis-als-Medizin/Begleiterhebung/_node.html sowie: Marihuana als Medizin. Zahl der Cannabis-Patienten steigt – aber nicht so schnell wie erwartet, Handelsblatt, 2021, https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/marihuana-als-medizin-zahl-der-cannabis-patienten-steigt-aber-nicht-so-schnell-wie-erwartet/26793480.html ↩︎
  36. Vgl. Müller-Vahl und Grotenhermen: Vorwort. Cannabis als Medikament – moderne Medizin oder ein Schritt zurück ins Mittelalter? in: Müller-Vahl;Grotenhermen (Hg): Cannabis und Cannabinoide in der Medizin, S. VII-X, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, 2020. Zur Frage des therapeutischen Einsatzes zur Behandlung von psychischen Symptomen wie Angst oder Depression, vgl. Müller-Vahl: Kap. IV. Medizinische Verwendung, Indikationen für Cannabis und Cannabinoide, in: Müller-Vahl; Grotenhermen (Hg): Cannabis und Cannabinoide in der Medizin, S. 129-164, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, 2020. ↩︎
  37. Vgl. u.a. OHCHR: UN Experts call for an end on global war on drugs; Grümayer: Prohibition und der Krieg gegen die Drogen. Konsequenzen für die Soziale Arbeit; NCIB: Post-war prevention: Emerging frameworks to prevent drug use after the War on Drugs; NPR: After 50 Years Of The War On Drugs, ‘What Good Is It Doing For Us?’; HPW: As Evidence Mounts That ‘War on Drugs’ Has Failed, Harm Reduction Advocates Call for New Policies sowie Klein: Suchthilfe. Geschichte und Entwicklungsaufgaben, ergänzend auch Stöver: Konzepte und Arbeitsmethoden der Sozialen Arbeit in der Suchthilfe ↩︎
  38. Vgl. UNODC/WHO International Standards on Drug Use Prevention: https://www.unodc.org/unodc/en/prevention/prevention-standards.html; EU Drogenstrategie 2021-2025, insbesondere Strategische Ziele 5-7: https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-14178-2020-INIT/de/pdf; Nationale Strategie Bundesdrogenbeauftragter: https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/themen/drogenpolitik/nationale-strategie/ ↩︎
  39. Vgl. National Research Council Committee on Substance Abuse Prevention Research; Gerstein/Green (Eds.), Preventing Drug Abuse: What do we know?, 2. Concepts of Prevention, National Academies Press, 1993, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK234581/# ↩︎
  40. Vgl. Ziele und Angebote Suchtprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.bzga.de/was-wir-tun/suchtpraevention/ ↩︎
  41. Vgl. Leipziger Präventionsnetzwerk Sucht: https://www.leipzig.de/jugend-familie-und-soziales/gesundheit/suchthilfe ↩︎
  42. Vgl. UNODC World Drug Report 2022, Booklet III – Drug market trends of Cannabis and Opioids, S.28ff, https://www.unodc.org/unodc/en/data-and-analysis/wdr-2022_booklet-3.html ↩︎
  43. “Die Legalisierung von Cannabis in Kanada scheint nicht die von einigen Gegnern erwartete Katastrophe für die öffentliche Gesundheit gewesen zu sein, kann aber auch nicht als umfassender oder eindeutiger Erfolg für die öffentliche Gesundheit bezeichnet werden”, vgl. Fischer et al, Outcomes associated with nonmedical cannabis legalization policy in Canada: taking stock at the 5-year mark, CMAJ Oct 2023, 195 (39); https://doi.org/10.1503/cmaj.230808 sowie ergänzend:
    Farrelly KN et al. The Impact of Recreational Cannabis Legalization on Cannabis Use and Associated Outcomes: A Systematic Review. Substance Abuse: Research and Treatment. 2023;17. https://doi.org/10.1177/11782218231172054 ↩︎
  44. Vgl. Canadian Cannabis Survey 2022: summary. Ottawa: Health Canada; modified 2022 Dec. 16.: https://www.canada.ca/en/health-canada/services/ drugs-medication/cannabis/research-data/canadian-cannabis-survey-2022 -summary.html ↩︎
  45. Vgl. Daten von 2022 in https://www.canada.ca/en/health-canada/services/drugs-medication/cannabis/research-data/canadian-cannabis-survey-2022-summary.html#s5; Daten von 2018 in: https://www.canada.ca/en/services/health/publications/drugs-health-products/canadian-cannabis-survey-2018-summary.html ergänzend hierzu: Auger et al. Cannabis-related Hospitalizations Among Youth in Canada Before and After Cannabis Legalization. J Addict Med. 2021 May-Jun 01;15(3):245-247. https://doi.org/10.1097/adm.0000000000000747 ↩︎
  46. Vgl. Maloney-Hall et al. Psychotic disorder and cannabis use: Canadian hospitalization trends, 2006-2015. Health Promot Chronic Dis Prev Can. 2020 Jun;40(5-6):176-183. https://doi.org/10.24095/hpcdp.40.5/6.06 ↩︎
  47. “Wir beobachteten einen statistisch signifikanten Anstieg des Cannabiskonsums sowie eine Zunahme der Diagnosen einer aktiven Cannabiskonsumstörung. Der Anstieg der Cannabiskonsumstörung war bei Patienten im Alter zwischen 18 und 24 Jahren stärker ausgeprägt. Wir beobachteten keinen statistisch signifikanten Unterschied hinsichtlich der Diagnose psychotischer Störungen. Im Gegensatz dazu identifizierten wir einen größeren Anteil der Patienten, bei denen in der Zeit nach der Legalisierung eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert wurde. Die Untersuchung pädiatrischer Konsultationen (unter 18 Jahren) ergab keine statistisch signifikanten Unterschiede.”, vgl. Vignault et al, The Potential Impact of Recreational Cannabis Legalization on the Prevalence of Cannabis Use Disorder and Psychotic Disorders: A Retrospective Observational Study. Can J Psychiatry. 2021 Dec;66(12):1069-1076. https://doi.org/10.1177/0706743720984684, weiterführend zur Frage der Hospitalisierung auch: Myran et al. Changes in Cannabis-Attributable Hospitalizations Following Nonmedical Cannabis Legalization in Canada. JAMA Netw Open. 2023;6(10):e2336113. https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2023.36113 ↩︎
  48. “Wir fanden keine Hinweise auf eine Zunahme der Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten oder auf Vorfälle psychotischer Störungen im kurzen Zeitraum (17 Monate) nach der Legalisierung von Cannabis. Wir fanden jedoch im gesamten Beobachtungszeitraum (2014–2020) klare ansteigende Trends bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten und bei Vorfällen substanzinduzierter psychotischer Störungen.”, vgl. Anderson et al: Impact of non-medical cannabis legalization with market restrictions on health service use and incident cases of psychotic disorder in Ontario, Canada, International Journal of Drug Policy, Volume 123, Januar 2024, 104285. https://doi.org/10.1016/j.drugpo.2023.104285 ↩︎
  49. Vgl. Statistic Canada, Research to Insights: Cannabis in Canada, 2023, https://www150.statcan.gc.ca/n1/daily-quotidien/231016/dq231016c-eng.htm# ↩︎
  50. Vgl. Queirolo: “Uruguay: the first country to legalize cannabis” in: Decorte; Lenton; Wilkins (Eds.). (2020). Legalizing Cannabis: Experiences, Lessons and Scenarios (1st ed.). Routledge. https://doi.org/10.4324/9780429427794 sowie Queirolo: Experiences with regulating cannabis in Uruguay: advantages and disadvantages of a middle-ground option, “Cannabis Future” Congress Berlín, 24 June 2022, https://www.therapieladen.de/dokumente/220624_Cannabis_Uruguay_Rosario_Queirolo.pdf ↩︎
  51. Vgl. VII Encuesta Nacional Sobre Consumo De Drogas En Poblacion General, Observatorio Uruguayo de Drogas, Junta Nacional de Drogas (JND) – Uruguay, 2019, https://www.gub.uy/junta-nacional-drogas/sites/junta-nacional-drogas/files/documentos/publicaciones/VII_ENCUESTA_NACIONAL_DROGAS_POBLACIoN_GENERAL_2019.pdf ↩︎
  52. Vgl. Rivera-Aguirre et al. Does recreational cannabis legalization change cannabis use patterns? Evidence from secondary school students in Uruguay. Addiction. 2022 Nov;117(11):2866-2877. https://doi.org/10.1111/add.15913 sowie Laqueur et al, The impact of cannabis legalization in Uruguay on adolescent cannabis use. Int J Drug Policy. 2020 Jun;80:102748. https://doi.org/10.1016/j.drugpo.2020.102748 ↩︎
  53. Vgl. V Encuesta Nacional en Hogares sobre Consumo de Drogas – 2011, Informe de investigación de la V Encuesta Nacional en Hogares sobre Consumo de Drogas realizada en 2011, https://www.gub.uy/junta-nacional-drogas/sites/junta-nacional-drogas/files/2018-01/v_enc_hogares_2011.pdf ↩︎
  54. Vgl. Queirolo: “Uruguay: the first country to legalize cannabis” in: Decorte; Lenton; Wilkins (Eds.). (2020). Legalizing Cannabis: Experiences, Lessons and Scenarios (1st ed.). Routledge. https://doi.org/10.4324/9780429427794 sowie Queirolo: Experiences with regulating cannabis in Uruguay: advantages and disadvantages of a middle-ground option, “Cannabis Future” Congress Berlín, 24 June 2022, https://www.therapieladen.de/dokumente/220624_Cannabis_Uruguay_Rosario_Queirolo.pdf ↩︎
  55. Weiterführend hierzu: vgl. Manthey et al (2023). Effects of legalizing cannabis. http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.20708.45442 ↩︎
  56. Vgl. Hall et al. (2023). Policy Implications of the Evidence on Cannabis Use and Psychosis. In: D’Souza; Castle; Murray (Eds.), Marijuana and Madness (pp. 51-60). Cambridge: Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/9781108943246 ↩︎

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